Junge Menschen sind in Deutschland meist keine Nesthocker

Für die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt spielt es eine nicht unerhebliche Rolle, wie lange die Kinder im Haushalt ihrer Eltern wohnen bleiben. Deutsche Kinder sind im EU-Vergleich gesehen eher früh dran, wie eine aktuelle Statistik zeigt. Seit dem Jahr 2010 ist das Auszugsalter hierzulande von 24,1 auf 23,7 Jahre gesunken. Dabei zeigen sich einige überraschende Details.

Für die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt spielt es eine nicht unerhebliche Rolle, wie lange die Kinder im Haushalt ihrer Eltern wohnen bleiben. In Deutschland sind Kinder im EU-Vergleich gesehen eher früh dran, wie eine aktuelle Statistik zeigt. Seit dem Jahr 2010 ist das Auszugsalter hierzulande von 24,1 auf 23,7 Jahre gesunken. Dabei zeigen sich einige überraschende Details.

Wiesbaden. Die Kinder ziehen in Deutschland schon in vergleichsweise jungen Jahren aus dem Elternhaus aus. Während junge Menschen im EU-Durchschnitt mit 25,9 Jahren bei den Eltern ausziehen, wird der Nachwuchs hierzulande im Schnitt schon mit 23,7 Jahren flügge. Verglichen mit Schweden ist das allerdings gar nicht mal so jung: Die Skandinavier verlassen im Schnitt schon mit 17,8 Jahren den elterlichen Haushalt.

Echte Nesthocker sind dagegen die jungen Menschen in Kroatien: Sie wohnen im Schnitt bis zum Alter von 31,8 Jahren bei den Eltern. Das geht aus Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt kürzlich unter Berufung auf Eurostat mitgeteilt hat. Interessanterweise ziehen die Töchter in der Regel früher aus als die Söhne – dieser Effekt zeigt sich außer in Luxemburg überall in der EU. In Deutschland ziehen Töchter im Schnitt mit 22,9 Jahren bei den Eltern aus, Söhne mit 24,4 Jahren.

Auszug aus dem Elternhaus: Seit Jahren stabile Zahlen

Insgesamt hat sich das Auszugsverhalten der jungen Menschen in Deutschland in den letzten 20 Jahren wenig verändert. Lebten im Jahr 2000 noch 30 Prozent der 25-Jährigen bei den Eltern, waren es im letzten Jahr noch 28 Prozent – oder, genauer aufgeschlüsselt: 21 Prozent bei den Frauen und 34 Prozent bei den Männern.

Zugleich zeigt sich, dass die jungen Menschen auf dem Land länger bei den Eltern wohnen bleiben als in der Stadt. Der Anteil der 20- bis 25-Jährigen, die noch bei den Eltern leben, liegt etwa in Berlin bei 36 Prozent, in Brandenburg dagegen bei 47 Prozent – genau wie in Niedersachsen. In Hamburg ermittelten die Statistiker dagegen einen Wert von nur 32 Prozent.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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